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Geschichte Österreichs
( Ein Schwank durch die Zeit von: Franz Sonnleitner www.funkymugl1.at )

Das 20. Jahrhundert brachte für Österreich zunächst die Niederlage an der Seite Deutschlands und die Auflösung des Vielvölkerstaates Österreich – Ungarn. Der Reststaat, die Republik Österreich (der Name “ Deutsch – Österreich“ wurde im Friedensvertrag von Saint Germain am 10. September 1919 untersagt) erschien den meisten Menschen allein nicht lebensfähig. Wenn auch die unmittelbaren militärischen Handlungen nicht in Österreich selber stattfanden, so befand es sich doch in einer katastrophalen wirtschaftlichen Lage, es herrschte Hunger und es bestand wenig Aussicht auf schnelle Besserung, da ein einstmaligen großen Rohstoffreserven in den neuen Nachfolgestaaten der Monarchie lagen. Österreich hatte sich aus der Donaumonarchie wieder in das kleine Land im Osten zurückverwandelt. Von 54.000.000 Einwohnern verblieben ihm 7.000.000. Wien war der weltstädtische Wasserkopf des Kleinstaates geworden.

Österreich musste sich in St. Germain dazu verpflichten, sich niemals derer deutschen Republik anzuschließen. Die Verfassung des neuen Staates war demokratisch und föderalistisch, der Föderalismus war dabei begünstigt durch die Kontinuität der Ländereinteilung seit dem Mittelalter.

Das heutige Burgenland (Deutsch – Westungarn) wurde Österreich zugesprochen, konnte aber erst 1921/22 mit Hilfe von Heer und Gendarmerie von Österreich übernommen werden. Außerdem musste der Raum Ödenburg durch eine unter italienischem Einfluss zustandegekommende Volksabstimmung wieder an Ungarn abgetreten werden. 1925 wurde Eisenstadt die Hauptstadt des neuen Bundeslandes Burgenland. Dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, wie es der amerikanische Präsident Wilson in seinem 14 – Punkte – Programm gefordert hatte, wurde im Falle Österreichs keinesfalls Rechnung getragen: vom ehemaligen Kärnten fielen das Miesstal und Drauburg ohne Volksabstimmung an Jugoslawien und das Kanaltal an Italien. Die Landwehren und Heimatwehren führten den Abwehrkampf gegen die eingebrochenen Kroaten und Serben. Im Oktober 1920 wurde in Südkärnten eine Volksabstimmung durchgeführt, die ein klares Ja zum Verbleib Südkärntens bei Österreich brachte.

Besonders geringes Vertrauen in Dem Neuen Staat hatte man im Westen Österreichs: in Vorarlberg ergab sich eine hohe Mehrheit für einen Anschluss an die Schweiz, und in Tirol spielte man zeitweise sogar mit dem Gedanken der Errichtung einer eigenen Republik in der Hoffnung, auf diese Weise das an Italien verlorengegangene Südtirol halten zu können. In Tirol und Salzburg gab es Volksabstimmungen, in denen sich mehr als 90% für eine Angliederung an Deutschland entschieden. Ein Habsburgergesetz enteignete das Kaiserhaus Habsburg – Lothringen und verwies den Kaiser und seine Familie für immer des Landes. Der Adel mit all seinen Titeln und Privilegien wurde abgeschafft.

Die Erste Republik Österreich war wirtschaftlich und politisch außerordentlich gefährdet: die Währung verfiel rapide (am 1. Juli 1920 notierten 100 Schweizer Franken mit 360.000 Kronen), es gab eine galoppierende Inflation, Arbeitslosigkeit, Hunger und revoltierende Unruhen.

Die weitere Entwicklung Österreichs wurde wesentlich gehemmt durch den bald einsetzenden Streit der beiden Großparteien, der Christlich – Sozialen und der Sozialdemokraten, die 1920 aus der bisherigen Regierungskoalition austraten und bis zu ihrem Verbot in Opposition blieben. Das Gleichgewicht der beiden Parteien sowie deren ständige Radikalisierung lähmten das Wirtschaftsleben und die politische Entwicklung immer mehr. Die Parteien schufen militärähnliche Formationen: das bürgerliche Lager schuf sich die Heimwehren, den Heimatschutz und die Frontkämpfervereinigung, die Sozialdemokraten Arbeiterwehren und 1924 den republikanischen Schutzbund. Zwischen den Formationen der beiden Großparteien kam es bei Demonstrationen häufig zu tödlichen Auseinandersetzungen.

1922 gelingt es der Regierung des Prälaten Ignaz Seipel, eine namhafte Völkerbundanleihe zu bekommen, die allerdings an eine Finanzkontrolle über Österreich und an die abermalige Versicherung geknüpft ist, dass Österreich niemals sich Deutschland anschließt. Erst 1925 wird die Schilling – Währung eingeführt (1 Schilling ist 10.000 Papierkronen.) Die Regierung Seipel konnte nun den Staatshaushalt sanieren, dies aber nur mit der Folge einer Inflationspolitik. Es mussten etwa 120.000 Beamte entlassen oder frühpensioniert werden, und durch den geringen Geldumlauf erfolgten auch keine weiteren Antriebe zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Arbeitslosigkeitsrate stieg daher aud etwa 10% der Beschäftigten, die weiterhin Beschäftigten mussten Lohnkürzungen und Einschränkungen sozialer Rechte auf sich nehmen. Zahlreiche Streiks und die Radikalisierung der betroffenen Bevölkerungsschichten, insbesondere der Arbeiter, war die Folge.

Selbst in dieser leidvollen Notzeit verzeichnete Österreich bedeutende Kulturschöpfungen: der Maler Oskar Kokoschka, Rainer Maria Rilke, Arthur Schnitzler, Karl Kraus, Karl Schönherr, Robert Musil, Hermann Broch und Anton Wildgans erlangen Weltberühmtheit. Arnold Schönberg, Alban Berg, Anton Weber, Hugo von Hofmannsthal und die Salzburger Festspiele unter Max Reinhardt begeisterten die Welt. Die neue soziale Gesetzgebung war vorbildlich für viele Staaten Europas. Die Gemeinde Wien schaffte zahlreiche soziale Einrichtungen, “Gemeindewohnungen“ und andere kommunale Einrichtungen.

Aber die Unruhen eines beengten, wirtschaftlich verarmten Volkes bleiben. Die antidemokratischen Tendenzen werden immer stärker. Die Rechte und die Linke im politischen Spiel demonstrieren mit ihren Selbstschutzverbänden bereits sehr radikal: am 15. Juli 1927 steht in Wien der Justizpalast in Flammen. 90 Tote und 600 Verwundete lautet die Bilanz. Die Polizei hatte den Schießbefehl erhalten, Exekutive und Justiz werden einseitig von den bürgerlichen Parteien dominiert. Das Linzer Programm der Sozialdemokraten und der Korneuburger Eid der Heimwehr verschärften das innenpolitische Klima in Österreich. Die Radikalisierung des politischen Leben führt zur Verfassungsreform von 1929, die dem Bundespräsidenten mehr Rechte einräumt.

Der Zusammenbruch der Bodenkreditanstalt (1929) und der Österreichischen Kreditanstalt (1937) sowie die Weltwirtschaftskrise von 1932 führen auch in Österreich zu einer hohen Arbeitslosigkeit (1933: 600.000.) 1932 erhält Österreich eine neue Völkerbundanleihe. Als bei einer Sitzung des Nationalrates im März 1933 aus einem wahltechnischen Versehen alle drei Präsidenten zurücktreten, schaltet der damalige Bundeskanzler Doktor Engelbert Dollfuß das nach seiner Meinung arbeitsunfähige Parlament aus und regiert aufgrund eines “kriegswirtschaftlichen Ermächtigungsgesetzes“ aus dem ersten Weltkrieg autoritär. Kurz darauf eröffnen die Nationalsozialisten die Offensive gegen Österreich.

In der österreichischen Provinzhauptstadt Braunau am Inn geboren, in Linz aufgewachsen, als Malschüler in Wien gescheitert, aber in den antisemitischen Ideen Georg von Schönersers geschult, ist inzwischen Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden (30. Jänner 1933) und hat diese seine “Bewegung“ zur stärksten Kraft im deutschen Reich gemacht. Die Idee des NSDAP – Annulierung des Versailler Vertrages, Arbeit und Brot, Selbstbestimmungsrecht auch für die Deutschen, aber auch antisemitischen Parolen und Pseudosozialismus – bringen den Hitleranhängern bald auch in Österreich großen Zulauf. Der “Anschluss“ wird wieder diskutiert, aber auch eine nationalsozialistische Terrorwelle gegen Österreich eröffnet. Ende Mai 1933 verhängt die deutsche Regierung die “1.000 – Mark – Sperre“ und schädigt dadurch Österreichs Fremdenverkehrswirtschaft empfindlich.

Nach wiederholten kleineren Zusammenstößen der sozialdemokratischen Schutzbündler mit der christlich – sozialen Heimwehr bzw. der Exekutive kommt es im Februar 1934 zuerst in Linz, dann auch in Wien und anderen Städten zu blutigen Auseinandersetzungen (Bürgerkrieg.) Das festungsartig gebaute Arbeiterviertel Floridsdorf und andere Arbeiterheime und Gemeindebauten in Wien werden von den Regierungstruppen mit Kanonen erstürmt. Der von den Sozialdemokraten ausgerufene Generalstreik wird nicht durchgeführt. Der Widerstand bricht zusammen.

In der Folge werden – ganz im Sinne Mussolinis – die sozialdemokratische Partei und ihre Arbeiterorganisationen sowie die Gewerkschaften verboten. Dollfuß errichtet daraufhin im Mai 1934 seinen autoritären Ständestaat (Maiverfassung 1934), der sich zunächst auf die Heimwehr Rüdiger von Starhembergs stützt und anstelle der Parteien berufsständische Organisationen setzt. Seine eigenen Anhänger sammelt er in der “Vaterländischen Front.“ In der Folge kommt es erneut zu einer Terrorwelle der Nationalsozialisten. Am 25. Juli 1935 erfolgt der Putschversuch der Nationalsozialisten, bei dem Dollfuß im Bundeskanzleramt ermordet wird. Auch die in einigen Bundesländern durchgeführte nationalsozialistische Erhebung scheitert. Doch die Zeit arbeitet bereits für den Nationalsozialismus. Dr. Kurt Schuschnigg übernimmt die Regierung, die er im Sinne “Dollfuß“ autoritär weiterführt. Als neuer deutscher Gesandter trifft Franz von Papen in Wien ein. Noch unterstützt Mussolini die Eigenstaatlichkeit Österreichs, und am 27. September 1934 erfolgt die feierliche Deklaration Frankreichs, Großbritanniens und Italiens über die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit Österreichs.

Die wirtschaftliche Lage beginnt sich allmählich zu bessern. 1935 werden die Großglockner – Hochalpenstrasse und die Wiener Höhenstrasse eröffnet. Die Weltwirtschaftskrise scheint überwunden zu sein. Infolge des Abessinienkrieges von 1936, in dem Hitler – Deutschland als einzige europäische Macht Mussolinis Italien unterstützt, verwandelt sich das Verhältnis Italiens zu Deutschland in Freundschaft. Nun hat Hitler freie Hand. Er bestellt Schuschnigg am 12. Februar 1938 zu sich auf den Obersalzberg in Berchtesgaden und behandelt ihn sehr herablassend. Alle Zugeständnisse Schuschniggs sind umsonst. In den Morgenstunden des 12. März 1938 marschieren deutsche Truppen in Österreich ein: der “Anschluss“ ist vollzogen. Die Großmächte nehmen diesen Gewaltakt fast widerspruchlos zur Kenntnis. Ein Großteil der österreichischen Bevölkerung empfängt die “deutschen Brüder“ jubelnd mit dem Ruf “Ein Volk, ein Reich, ein Führer.“

Österreich wird aufgelöst, in Reichsgaue eingeteilt und der Name Österreich ausgelöscht. Die Erste Republik ist damit zwar nicht völkerrechtlich, aber faktisch beendet. Viele Österreicher werden verhaftet und in ein Konzentrationslager gebracht, hervorragende Persönlichkeiten der Kultur wie Sigmund Freud, Franz Werfel, Stefan Zweig, Max Reinhard und andere müssen emigrieren.

Doch das alles versank in einem Trommelfeuer der Propaganda und künstlich aufgeputschten Begeisterung .Die “ Volksabstimmung“ vom 10. April 1938 brachte das gewünschte Ergebnis: 99,73% Österreicher stimmen für “Großdeutschland.“ Der Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland war propagandistisch bestens vorbereitet worden. Bereits 1933 war Österreich ein günstiger Näheboden für den Nationalismus. Die Heimwehr war nicht nur faschistisch strukturiert (Führerprinzip, Machtergreifung), der Heimwehrführer war auch mit dem Nationalsozialisten Hermann Göring verschwägert, und Fürst Starhemberg prägte den Ausdruck “Austrofaschismus.“

Mit dem Überfall Hitlers auf Polen am 1. September 1939 begann der 2. Weltkrieg. Österreichische Männer dienten in der deutschen Wehrmacht, viele Österreicher fielen dem nationalsozialistischen Terrorregime zum Opfer. Nach zwei Jahren erfolgreicher Kriegsführung rollte die Welle unter furchtbaren Vernichtungsschlachten zurück. Die alliierten Luftangriffe verschonten ab 1943 auch die österreichischen Städte und Industrieorte nicht mehr. 1945 wurde das Land selbst Kriegsschauplatz.

Am 28. März überschritten sowjetische Verbände die österreichische Grenze bei Güns. Am 5. April stehen sie bereits an der Stadtgrenze Wiens, um das bis zum 14. April gekämpft wird. Die Briten stoßen inzwischen von Italien nach Kärnten vor, amerikanische Truppen dringen in Tirol, Salzburg und Oberösterreich ein, die Franzosen in Vorarlberg. Als Deutschland am 8. Mai 1945 bedingungslos kapituliert, stehen sich Russland und Amerikaner in Linz gegenüber. Mitte Mai ist ganz Österreich besetzt.

Die westlichen Alliierten, die in Oberösterreich und Salzburg durch die Amerikaner, in Tirol und Vorarlberg durch die Franzosen, in Kärnten und der Steiermark durch die Briten Besatzungsmacht sind, gestehen Österreich den Status eines “befreiten Landes“ zu (Moskauer Deklaration.) Die Sowjets, die Niederösterreich und das oberösterreichische Mühlviertel besetzen, betrachten Österreich als erobertes Land.

Die Bundeshauptstadt Wien wird auf alle vier Besatzungsmächte aufgeteilt, der erste Bezirk abwechselnd einen Monat von den Alliierten verwaltet. Bereits am 27. April 1945 wird Österreich als zweite Republik etabliert, mit einer provisorischen Staatsregierung an der Spitze. Wieder einmal in seiner langen Geschichte hat Österreich fremde Truppen als Machthaber im Lande. Wirtschaftlich ist das Land ein Trümmerfeld, aber Österreich hat eine große Tradition im Überleben. Und es überlebt auch diesmal.

Artikel erstellt von: Gastautor Franz Sonnleitner am 12.03.2005



 


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